Am 9.11.2024 ging es für uns zurück an den Lappwaldsee – den Ort, an dem vor rund fünf Monaten unsere studentischen LINGA Wochen stattfanden. Unter dem Motto „Vom Tagebau zum Lappwaldsee – Tourismus für Alle im Helmstedter Revier“ entstanden im Landkreis Helmstedt zahlreiche spannende Ideen zur zukünftigen Nutzung des ehemaligen Tagebaus. Beim Festakt zum 35. Jahrestag der Grenzöffnung hatten wir nun die großartige Gelegenheit, an den Ort des Geschehens zurückzukehren und unsere Arbeit sowie die Projekte der Studierenden zu präsentieren.

Aber Moment, warum gerade der Lappwaldsee? Und was hat das mit der Grenzöffnung zu tun? Lassen Sie uns einen kurzen Abstecher ins Helmstedter Revier machen: Der 1973 aufgeschlossenen Tagebau Helmstedt gelangte durch die Teilung Deutschlands zu besonderer Berühmtheit – denn die innerdeutsche Grenze verlief direkt mittendurch. 1976 wurde zudem der Vertrag zum gemeinsamen Kohleabbau von BRD und DDR unterschrieben, was ein absolutes Novum in der Geschichte der damaligen BRD und DDR darstellte.

Heute tun sich in dem früheren Kohleabbaugebiet große Chancen für den Tourismus auf. Der sich grenzüberschreitend entwickelnde See in der Region Helmstedt-Harbke-Büddenstedt ist im Begriff, zum viertgrößten See Niedersachsens und Sachsen-Anhalts zu werden. Ein länderübergreifendes Konzept für eine gemeinsame Nutzung ist bereits in der Entwicklung, und wir fühlen uns geehrt, dass die Ideen unserer LINGA Wochen mit einbezogen werden.  

Delia Balzer von der LINGA mit Ministerpräsidenten Weil und Haseloff
v.l.: Ministerpräsident Stephan Weil, Delia Balzer, Christian Burgart, Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff, 1. Stadtrat Henning Konrad Otto

Geschichte mit Blick nach vorn

Die ausgewählten Inhalte präsentierte LINGA-Projektleiterin Delia Balzer gemeinsam mit Christian Burgart, dem stellvertretenden Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Helmstedt vor rund 200 geladenen Gästen aus Politik und Gesellschaft – darunter der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff, die niedersächsische Landtagspräsidentin Hanna Naber, Landrat des Landkreises Helmstedt Gerhard Radeck, 1. Stadtrat Henning Konrad Otto und Ratsvorsitzende der Stadt Helmstedt Elisabeth Heister-Neumann. Mit großer Freude haben wir nochmals vier Ideen für die Region Lappwaldsee vorgestellt, die sowohl die Vergangenheit bewahren und trotzdem in die Zukunft gewandt sind. Die tolle Aufführung vom Gymnasium Helmstedt hat uns zum Abschluss nochmals emotional mitgenommen.

Wir als Boomer haben es live erlebt vor 35 Jahren, aber wie wichtig auch der Generation Z unsere Geschichte ist, berührt und begeistert gleichermaßen. Dafür gab es am Samstag Standing Ovations! Und auch beim anschließenden Empfang hatten die Teilnehmenden Gelegenheit, sich zu den studentischen Ideen zu informieren.  Wir sagen Danke für diese Gelegenheit! Besonders freuen wir uns darüber, dass die innovativen, spannenden und generationsübergreifenden Ideen der Studierenden unserer LINGA Wochen auf so viel positives Feedback gestoßen sind. Seitens des Planungsverbands Lappwaldsee wurde bereits Interesse an der Weiterführung einiger Ideen bekundet, worauf wir sehr stolz sind. Eine ältere Dame hatte es beim Generationencafé im Mai auf den Punkt gebracht: „Wir Alten haben die Erfahrung und die Jungen die frischen Ideen – diese Mischung macht’s!“