Am 26. Februar lud die LINGA transdisziplinär zum Fachforum ins eigene Haus ein, Niedersachsen.next bringt als Projektträger der LINGA diejenigen zusammen, die sonst nicht zueinander gefunden hätten. So waren sich Referierende und Teilnehmerkreis einig: Themen und Trends kennenlernen und gemeinsam über Herausforderungen und Chancen diskutieren ist sehr wertvoll und wichtig.
Um die Köpfe für das Thema zu öffnen, hatte Delia Balzer zu Beginn nach der „KI Super-Power“ gefragt. Von eingepflanzten Chips, die uns Klavierspielen lassen, oder Comiczeichnungen ermöglichen, waren Zukunftsvisionen ebenso dabei, wie naheliegende Wünsche nach Vereinfachung und der Abnahme von „mühsamen Dingen im Alltag“. Beim Gruppenbild beachten Sie bitte den Frauenanteil, der uns durchaus stolz macht. Wir haben uns einen Referenten geleistet, für uns aber kein „Alibi-Mann“, sondern ein erfahrener Experte auf dem Gebiet der Mensch-Technik-Interaktion.
Der Unterschied zwischen Hype und Innovation
Um zu sensibilisieren, gab es zwei Impulsvorträge zum Thema „KI im Wohnalltag von älteren Menschen – Technik, die hilft und die Gesundheit erhält!“, wobei das Hauptaugenmerk auf die Entstehungsgeschichte von Projekten und Startups lag. Dr. Serge Autexier vom Deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz aus Bremen nahm die Teilnehmenden mit zum partizipativen Forschungsansatz. Zunächst müssen Bedürfnisse, Wünsche und Herausforderungen analysiert werden, bevor es an die konkrete Entwicklung der Lösung geht. Diese Voraussetzung ist unabdingbar für die Nachhaltigkeit von Projekten, nur so haben Prototypen auch die Chance sich am Markt zu behaupten. Oft macht es den Unterschied zwischen bloßem Hype und wahrer Innovation aus. Entstanden in der Coronazeit sollen mit dem Projekt ToCaro nicht nur Menschen über Distanzen hinweg verbunden werden, sondern auch Emotionen geteilt werden.
Die weiteste Anreise aus Basel hatte Svenja Zihsler, man merkte, dass die ausgebildete Medizinerin für ihr Startup Mentalee mit Sitz in Göttingen brennt. Wie so oft beginnt auch ihre Erfolgsgeschichte aus der eigenen Betroffenheit heraus. In diesem Fall war es die eigene Großmutter, die auch zuhause sportliche Übungen machen sollte, um neben der körperlichen Fitness v.a. auch etwas für die Demenz-Präsentation zu tun. Frau Zihsler brachte ihre Erfahrung und ihre Netzwerkkontakte als ehemalige Profi-Schwimmerin mit in die Idee hinein und so entstand eine mobile Anwendung, die mittels Künstlicher Intelligenz (Motion Tracking) auch den Fortschritt bei den Nutzer*innen überwacht. Haben wir Sie neugierig gemacht? Probieren Sie es selbst und nehmen Sie an der Mentalee Challenge App teil. Die gemachten Erfahrungen sind wichtig für den weiteren Verlauf der Projektidee.

Nach der Vorstellung der aktuellen Richtlinie Soziale Innovation durch Wiebke Krohn vom Arbeitgeberverband Lüneburg-Nordostniedersachsen e.V. rundete ein Besuch des neuen XR CAMPUS von Niedersachsen.next Digitalagentur den Nachmittag ab. Vom Veranstaltungsraum ging es für den Teilnehmerkreis über die Flure zum im Aufbau begriffenen CAMPUS, der mit viel Bildschirmen, VR- und XR-Brillen sowie lockeren Sitzhockern zum Ausprobieren und Austauschen einlädt. Kein Wunder, dass so die Ideen für Anwendungsszenarien aus dem LINGA-Kontext nur so sprudelten:
- Wohnberatung
- Pflegeausbildung
- Mediziner-Ausbildung
- Ausbildung für das Handwerk
- Gamification für Senioren (Ehrenamt, oder Pflegeheim)
Die Niedersachsen.next Digitalagentur ist Teil des Digitalisierungsfahrplans der Landesregierung. In naher Zukunft soll ein neuer „XR CAMPUS“ als Experimentierraum für immersive Technologien entstehen. Geplant sind die Erprobung von Entwicklung und Nutzung der XR-Technologien sowie Qualifizierungsmaßnahmen auf diesem Gebiet.
Organisatorinnen, Referierende und Teilnehmende des Forums ziehen eine positive Bilanz nach kurzweiligen dreieinhalb Stunden. Es folgen weitere Termine zu unterschiedlichen Themen rund um einen generationenfreundlichen Alltag unter einem neuen Namen: LINGA konkret – Themen.Wissen.Austausch