Über 40 Teilnehmende waren am 4.3. und 5.3.2023 beim fünften HealthHack der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH im TrafoHub Braunschweig dabei. Im historischen Gebäude im industriellen Stil mit moderner Inneneinrichtung sowie dem offen gestalteten CoWorking-Space macht das Arbeiten besonders Spaß und die Gemeinschaft kommt unkompliziert in den fachlichen Austausch. Kurz: Hier können Ideen sprudeln und weiter entwickelt werden. Also der richtige Ort für einen Hackathon (Wortschöpfung aus „Hack“ und „Marathon“), bei dem innerhalb eines Wochenendes digitale Lösungen für gegebene Probleme entwickelt werden sollen.

Die LINGA war Premium-Partner und besetzte neben dem Mentoring auch einen Platz in der Jury. Sieben Teams tüftelten bis in die Nacht an digitalen Innovationen für die Gesundheit und Pflege der Zukunft. Unterstützt wurden sie von neun Mentorinnen und Mentoren aus Praxis, Wissenschaft und Wirtschaft der Gesundheits- und Technologiebranche. Die meisten Teilnehmenden kamen aus der Metropolregion, aber auch von Berlin bis München war fast alles dabei.

Gesundheits-App „DementiAssist“ belegt den ersten Platz

Platz eins geht an die Studentinnen Armenuhi Yeghiazaryan und Lea Januzi aus Bielefeld. Bereits zum Start des HealthHack bildeten sie mit den Schülern des Martino-Katharineum Gymnasiums aus Braunschweig das „Team Dementi“ –  ein Match das sich gelohnt hat. Der 16-jährige Sivert Hoppe überzeugte mit seinem 15-jährigen Mitschüler Cosmo Kunzmann auf der Bühne. Als hätten sie das Wort „Storytelling“ erfunden, berichtete Cosmo von seinem an Demenz erkrankten Großvater und den Herausforderungen für Familie und Pflegekräfte. Berührend war jedoch, dass er seine Programmierkenntnisse nun zum Wohle seines Großvaters einsetzen wolle, um an Demenz erkrankte Menschen mehr Selbstständigkeit im Alter zu geben. Da hatte das Coaching durch die „Codenauten – The Next Gen Developer School“ doch voll ins Schwarze getroffen. Das nennt man auch MINT Förderung, von dem Team hören wir sicherlich noch. „Mit unserer Gesundheits-App DementiAssist möchten wir Demenzerkrankten helfen, den Alltag Dank herkömmlicher mobiler Endgeräte, wie Smartwatch oder Hörgerät, zu bewerkstelligen“, sagte Cosmo. „Mit meiner Stimme kann das System ihn an die Einnahme von Medikamenten oder weiteren festen Tagesabläufe erinnern.“ Eine Innovation mit Potenzial aus der Metropolregion, die die Jury mit 1000 Euro belohnte. Auch die LINGA begleitet gern den weiteren Entwicklungsprozess.

Schlafstörungen und Nebenwirkungen der Chemotherapie im Visier

Platz zwei belegt das Team SleepRadar, ebenfalls aus Braunschweig. Mit einem Sensor aus der Verkehrsmessung sollen Schlafstörungen bequem von zu Hause erkannt und analysiert werden, die aufgrund der langen Wartezeiten auf einen Termin im Schlaflabor womöglich unentdeckt bleiben würden oder erst mit deutlichem Zeitverzug erkannt worden wären. Eine tolle Cross-Innovation, die Potenzial hat, fand die Jury und vergab 500 Euro.

Den dritten Platz und 250 Euro bekam pnprotect aus Hannover. Das Team möchte mit seiner Entwicklung helfen, das häufiger werdende Krankheitsbild der Chemotherapie-induzierten Polyneuropathie zu bekämpfen. Bei Krebspatientinnen und -patienten kommt es durch die Chemotherapie nicht selten zu einer irreversiblen Schädigung der Nervenenden in den Extremitäten. Herkömmliche Gegenmaßnahmen können hier nur wenig ausrichten. Ändern soll das ein passgenauer smarter Handschuh, der Kühl- und Kompressionsfunktion verbindet. Eine Idee, die Mut macht.

Veranstalter und Partner ziehen ein positives Fazit

„Die qualitativ und kreativ überragenden Ergebnisse aller Teilnehmenden, nicht nur der Gewinner, haben uns überzeugt“, sagt Vanessa Luttermann, Projektleitung Gesundheit, Metropolregion GmbH. „Wir waren froh, dass erstmals, nach der Pandemie, wieder physisch an den digitalen Gesundheitslösungen von morgen getüftelt werden konnte. Made in Metropolregion, was uns besonders freut.“ Und mit dem Wettbewerb ist es noch nicht vorbei, denn die Teams sollen vom starken Netzwerk der Metropolregion aus Gesundheitsexpertinnen und -experten weiterhin profitieren. Der HealthHack soll auch 2024 weitergeführt werden.

Schirmherr war Dr. Andreas Philippi, Niedersächsischer Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung. Folgende Partner haben die Veranstaltung unterstützt:

  • Die Techniker (TK) Niedersachsen
  • AWO-Bezirksverband Braunschweig e.V.
  • Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik
  • Landesinitiative Niedersachsen Generationengerechter Alltag (LINGA)
  • Braunschweig Zukunft GmbH
  • Netzlink Informationstechnik GmbH
  • Nibelungen-Wohnbau-GmbH
  • Standort38
  • Haus der Wissenschaft Braunschweig

Wir freuen uns bereits jetzt auf den HealthHack24 der Metropolregion im nächsten Jahr!

(Quelle: Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH + LINGA | Bild: Stephan Beuermann)