Zum HealthSummit in Hannover fanden sich kürzlich mehr als 75 Expertinnen und Experten aus der Gesundheitswirtschaft der Metropolregion zusammen. Der Nachmittag stand ganz im Zeichen zukunftsweisender Themen für den Gesundheitssektor. Diskutiert wurde unter anderem über Digitalisierung in der Pflege, aber auch beim Rettungsdienst und bei den Krankenkassen. Die LINGA war Veranstaltungspartner.

Dr. Christine Arbogast, die neue Staatssekretärin im niedersächsischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung eröffnete den HealthSummit in Hannover mit den Worten: „Erfolgreiche Digitalisierung ist ein entscheidender Faktor für die Zukunft des gesamten Pflege- und Gesundheitsbereichs. Dabei müssen wir sowohl innovative digitale Versorgungsformen erproben, als auch Abläufe erfolgreich digitalisieren.“

Werden Pflegeberufe tatsächlich entlastet?

Digitalisierung in der Pflege – ein Mehrwert? Um diese Frage drehte sich anschließend die Keynote von Prof. Dr. Martina Hasseler. Sie sprach aus dem Blickwinkel als Professorin für Pflege- und Gesundheitswissenschaften an der Ostfalia Hochschule und Mitglied der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung: „Bei der Digitalisierung in der Pflege ist ‚Wir wollen die Pflegeberufe entlasten’ das falsche Argument, weil wir gar nicht wissen, ob sie tatsächlich entlastet werden. Deshalb sollten wir eher zur Sichtweise kommen, dass digitale Tools den Pflegeprozess unterstützen, um dann danach zu fragen: In welcher Art und Weise können welche digitalen Tools in welchem Schritt des Pflegeprozesses unterstützen?“

Bei der Podiumsdiskussion mit Teilnehmenden aus Pflege, hausärztlicher Versorgung, Rettungsdienst und dem Krankenkassen-Sektor ging es vorrangig um die Chancen, aber auch die Grenzen der Digitalisierung. „Ich sehe die Versorgung der Zukunft ganz anders als sie im Moment ist”, sagte Dr. med. Karin Bremer, Hausärztin und stellvertretende Vorsitzende des Hausärzteverbands Bezirksverband Osnabrück. „Ich erwarte, dass wir innerhalb weniger Jahre ganz andere Informationsstrukturen untereinander haben, dass wir wieder mehr Zeit und mehr Ressourcen auf die eigentliche Arbeit lenken können. Dass die Patienten stärker im Mittelpunkt stehen und dass wir digitale Transformation als Unterstützung in aller Breite nutzen werden.“

Digitalisierung als Ergänzung im Gesundheitswesen

Andreas Hammerschmidt, leitender Notarzt und Zweiter Vorsitzender beim Marburger Bund Niedersachsen, betonte die wachsende Rolle der Digitalisierung, aber auch des Menschen in der Zukunft der Versorgung: „Es wird mehr technische Assistenzsysteme und sicherlich auch Künstliche Intelligenz und andere digitale Lösungen geben sowie hoffentlich mehr Vernetzung zwischen den Professionen, zwischen den Regionen, aber vor allem auch zwischen den Sektoren. Es wird aber nie ohne Menschen gehen. Deshalb dürfen wir Digitalisierung nicht als einen Gegner der Beschäftigten oder Leistungserbringer im Gesundheitswesen verstehen, sondern als eine Ergänzung.“

Das Veranstaltungsteam der Metropolregion zeigte sich sehr zufrieden mit dem Verlauf des HealthSummit 2022: „Pflege und Gesundheitsthemen sollten nicht getrennt voneinander gedacht werden, das hat uns der Summit heute gezeigt. Ich freue mich über so viel Engagement und geballte Expertise in unserer Metropolregion, bei deren Bündelung wir tatkräftig unterstützen“, sagte Projektleiterin Vanessa Luttermann. Delia Balzer, Projektleiterin der Landesinitiative Niedersachsen Generationengerechter Alltag (LINGA) und Veranstaltungspartnerin des HealthSummit unterstreicht: „So ein Thema aus unterschiedlichen Blickrichtungen und Fachlichkeiten zu betrachten ist enorm wichtig. Der HealthSummit bietet dafür den Rahmen und schafft eine gute Arbeitsatmosphäre, um miteinander ins Gespräch zu kommen.“

Der HealthSummit fand im Rahmen der „Innovativen Entwicklungsplattform InCa 4D“ statt. Veranstaltungspartner sind die Techniker Krankenkasse Niedersachsen, die Ärztekammer Niedersachsen und die LINGA.

Quelle: metropolregion.de

(Bild: metropolregion.de)